Strategien zur Verringerung von Drop -outs in der beruflichen Bildung
Die EU hat sich seit der Lissabon-Strategie 2010 zum Ziel gesetzt, die Zahl der Schulabbrecher bis 2020 wesentlich zu verringern. Trotzdem ist festzustellen, dass auch im Jahre 2015 die Schulabgängerzahlen ohne Abschluss, (bei Ausbildungsabbrüchen ist eine ähnliche Tendenz festzustellen), sich nicht viel geändert haben.
Nach Umfragen bei unseren Partnerinstituten und deren sozialen Einrichtungen (Kammern, Berufsschulen und allgemeinbildende Schulen), ist übereinstimmend zu hören, dass die Zahl der Schul- und Ausbildungsabbrecher auch dort unverändert bis zugenommen ist.
Gerade bei Schulabgängern ohne Abschluss ist ein Einstieg in ein Berufsleben fast aussichtslos. Besser qualifizierte Schüler drängen zunehmend in die gewerblichen Berufe, die nach qualifizierten Arbeitskräften suchen.
Die Schere zwischen Jugendlichen, die ohne Hilfe keinen Einstieg mehr ins Berufsleben schaffen und Unternehmen, die immer höhere Anforderungen an ihre Mitarbeiter stellen müssen, öffnet sich zusehends, lt. DIHK in Berlin. Der bisherige Umgang mit Schulmüdigkeit und Schulverweigerung, auch zunehmend in den Berufsschulen festzustellen, setzt meist zu spät an und die Beteiligten (Lehrer, Erziehungsberechtigte, Kammern, Sozialarbeiter) sind nicht gut koordiniert, um präventiv gegenzusteuern.
Diese Problematik ist kein spezielles „deutsches Phänomen“. Wenn auch die „Drops-out’s-Rate“ in den EU-Ländern sehr unterschiedlich ist, was auch bei unseren unmittelbaren Nachbarn in der Euregio Maas-Rhein zutrifft, wollen wir mit diesem Projekt mehrere Dinge erreichen:
- eine Analyse der Gründe und Ursachen für Berufsschul- Berufsabbrüchen bei unseren Partnerschulen in Belgien, Finnland, Spanien und den Niederlanden. Sind sie zu vergleichen mit den deutschen Abbrechern?
- Die Partnerländer haben Instrumente, Methoden oder Module entwickelt, die zu vergleichen sind, um die „Drop-out’s“ gerade im VET-Bereich zurückzudrängen. Dann wäre es interessant, diese näher kennen zu lernen.
- In Zusammenarbeit mit unseren Projektpartnern und darüber hinaus mit den Sozialpartnern wollen wir Überlegungen anstellen, inwieweit gewisse Instrumente, Methoden und Module modifiziert angepasst werden können.
- Brauchbare didaktische Instrumente und Methoden in den Jahresplänen implementieren.
- Am Ende des Projektes und nach intensiver Evaluierungsphase mit allen Projektpartnern soll geprüft werden, ob im Anschluss ein Partnerschaftsprojekt erarbeitet kann mit den bisher beteiligten Partnern und evtl. anderen europäischen Partnerinstituten, um gemeinsame Methoden und Instrumente und Modelle zu entwickeln, zu testen und zu implementieren.